Im ostsächsischen Löbau baut der Architekt Hans Scharoun 1933 nicht nur eine Stilikone der Moderne, sondern auch eines der kinderfreundlichsten Wohnhäuser seiner Zeit. Der langgestreckte Bau mit seinen Rundungen, Terrassen, Außentreppen, dem mächtigen Schornstein und den Bullaugen weckt Assoziationen zu einem Schiff. Bis heute trägt das Haus den liebevollen Beinamen Nudeldampfer. Neben den funktionalen Besonderheiten legt Scharoun Wert auf Details, die vor allem für die Kinder der Schminkes bestimmt sind. Doch die Familie wohnt nur zwölf Jahre lang in ihrem Haus. Nach der Enteignung und dem Wegzug in den Westen, zieht in den 1950ern das Klubhaus der FDJ ein; 1963 wird das Haus Schminke Kreispionierhaus. Seit 2009 betreibt und betreut die Stiftung Haus Schminke das Gebäude. Das Besondere daran: Besucher können das Haus nicht nur bei einer Führung kennenlernen, sondern auch übernachten und die einzigartige Wohnatmosphäre selbst erleben.