Die Stadt Zwickau erlebt im Zuge der Industrialisierung des 19. Jahrhunderts eine rasante Entwicklung, die einen ständigen Ausbau des Eisenbahnnetzes und der zugehörigen Infrastruktur nach sich zieht. Ab 1932 entsteht an der Stelle der zu kleinen und zu unpraktisch gewordenen Empfangshalle ein moderner, funktionaler Neubau. Reichsbahnrat Otto Falck entwirft ein beeindruckendes Bahnhofsgebäude mit einer widerstandsfähigen Klinkerfassade, die an die modernen Industriebauten der Zeit erinnert. In einer großen Kurve auf dem Bahnhofsvorplatz halten direkt vor dem Eingang Taxis, in zweiter Reihe fährt die Straßenbahn, dahinter folgen Linien- und Reisebusse. Im Zweiten Weltkrieg wird der Bahnhof durch mehrere Bombentreffer teilweise zerstört, das Empfangsgebäude bleibt allerdings verschont. Über die Zukunft des Bahnhofsvorplatzes wurde viele Jahre diskutiert. Die Umgestaltung ist inzwischen beschlossene Sache: Mit einem attraktiveren Vorplatz, einer besseren Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und einer Belebung der Umgebung soll der Bahnhof seine ehemalige Strahlkraft zurückerhalten.